Was ich mir vorher alles antat

Ich bin schon als kleines Kind immer schon füllig gewesen und somit etwas (viel) mehr als meine Mitschüler. Von der Grundschule an, bis hin zum Abitur. Verzicht stand schon immer in Konkurrenz mit meinem Wunsch Leckeres zu essen.

Mit dem Ende der Schulzeit beim Abitur nahm ich die Gelegenheit beim Schopf und speckte das erste Mal mit 18 so richtig ab. Meine Arbeitgeber, bei denen ich mich zur Berufsausbildung angemeldet hatte, erkannten mich nach 3 Monaten Sommerferien (zwischen Abitur und Ausbildungsstart) garnicht mehr wieder!

Die Ferienzeit verbrachte ich mit Abi-Freunden in meiner Heimat Italien, am Strand. Ich fuhr zum Großmarkt und ernährte mich Wochenlang NUR und fast ausschliesslich von meinem Lieblingsobst Nektarinen. Das war schön einfach, ich musste nichts kochen und es schmeckte mir. Damals verlohr ich sicher 25kg in den sonnigen Monaten Italiens.

Das Leben war wieder bunt, die neue Herausforderung began und ich fühlte mich super!

Nur, wie ich jetzt weiß, war dies der Anfang einer langen und rasanten Berg- und Talfahrt meiner Gefühle und auch meines Körpergewichtes…

In den folgenden 25 Jahren folgten unzählige Diäten von der Kohlsuppe und irgendwelcher anderer Zeitschriftendiäten, Weight Watchers Punkte zählen, über meinen ersten professionellen Versuch, erst mit meinem damaligen Hausarzt und Ernährungsumstellung (immerhin erfolgreich 20kg ohne Sport und weitere 20 kg mit Ausdauer-Crosstrainer) bis hin zur Aktion mit meiner  Heilpraktikerin und Metabolic Balance folgten. Da schaffte ich es von damals 147Kg runter auf knapp wieder 106kg. Ich trieb weiter Sport und probierte mit Begeisterung jede Möglichkeit der Industrie aus, mir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Angefangen von Diversen Fitnessstudios, Powerplate-Training, über verschiedene Formula-Diäten (Mahlzeiten-Ersatz mit teuren, aber immerhin leckren Shakes, andere haben sich Shakes reingepfiffen, die eher einen Brechreiz verursachten) bis hin zu Akupunktur, Hypnose oder Chakren-Techniken war alles mit dabei. Je mehr ich überlege desto mehr Sachen fallen mir sicher noch ein…

Ich fühlte mich nur immer aus Eitelkeit unwohl und zu dick, aber wirklich bemerkt habe ich das massive Übergewicht meines Körpers nicht wirklich.

Doch dann knackte ich die 40Jahres-Grenze… jeder Schritt began mir schwer zu fallen, die Runden mit meinem Hund wurden immer lästiger, kürzer und ich mußte nach wenigen hundert Metern auffällig nach Luft japsen und dringend die nächste Parkbank oder Laterne als Unterstützung aufsuchen. Ich war unbemerkt bei meinem all-Time-Hoch von 167kg angekommen! Unfassbar, dass ich mittlerweile locker das Doppelte von anderen gesunden Männern meines Alters wog… Da ging ich zu meinem altbekannten, vertrauenwürdigen Hausarzt und fragte ihn nach Rat. Er bot mir sofort eine OP zur Magenverkleinerung an, aber ich wollte es erneut konventionell versuchen. Ich lies mir diesmal professionelle Ernährungsberatung verschreiben und ging als Selbstzahler in diese Gebetsmühle, welche mir nach 4 Sitzungen echt zu isoterisch und zu weltfremd vorkam. Es mag an der über netten Ökotante gelegen haben, die das Seminar führte.

Es folgten wieder die nächsten Diäten, Vegan für 2 Monate, Low-Carb, Atkins-Diät usw. aber alles brachte am Ende wieder mehr Kilos drauf als vorher runtergehungert wurden. End-Ergebnis 170,2kg!

Ich verplämperte also ein weiteres Jahr, bis meine Frau einen Arikel aus der Zeitung ausgeschnitten hatte, welcher auf die erste Info-Veranstaltung des hiesigen Krankenhauses hinwies, wo über Adipositas-OP kostenlos informiert werden sollte, weil die Abteilung dort mit Hilfe einer echten Chefarzt-Koriphäe aus Bottrop nun aufgebaut werden sollte. Ich zwackte mir die Zeit von meiner Arbeit früher wegzugehen ab und war mit meiner Frau im Januar 2016 anwesend. Der Hammer wieviele Leute dorthin gekommen waren, ich kannte niemanden, obwohl unsere Stadt ja ein Dorf ist, aber am Ende wusste ich, mensch der Chefarzt Dr. Peitgen ist ja wohl mal der Hammer an Symphatie und Know-How. Er stellte sein Team vor und erklärte die Ursachen unser aller Problems mit der Lösung von Operationen. Dort erfuhr ich als erstes Mal von Magen-Sleeve und Magen-ByPass-Operationen. Ich kannte bis dahin nur sog. Magenbänder, die aber wohl überholte Technik mittlerweile zu sein schienen.

Vor allem erklärte man uns, dass wir bei einem entsprechenden aktuellen Gewicht garnicht mehr die Chance hätten normal und vor allem nachhaltig abzunehmen. Es würden bei der Magen-Sleeve (Schlauchmagen-OP) nicht nur ein großer Teil des Magens unwiederbringlich entfernt, sondern auch die Teile des Magens entfernt, die für die Hormonausschüttung Grehlin (Hungersignale) verantwortlich seien. Da ging mir ein Hoffnungs-Licht, wie hier auf dem Bild, am Horrizont auf und meine Odyssee des interen Kampfes mit mir selbst began. Es scheint ja diesmal nachhaltig sein zu können… Traust du Dich oder traust Du dich nicht? Knapp 11 Monate später, am Nikolaustag des selben Jahres lag ich dann unterm Messer, hier im Blog erfährst Du wie es mir davor und danach ergangen ist. Viel Spaß beim Lesen 🙂

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